Revitalisierung Ringlokschuppen 2018

Im Jahr 2014 wurde ein von der EWE AG Oldenburg ausgelobtes kooperatives Gutachterverfahren durchgeführt. Ziel dabei war es, eine Vision für das ehemalige Bahnareal nördlich des Hauptbahnhofes in Oldenburg zu entwickeln. Der innerhalb des Gebietes stehende, ehemalige Ringlokschuppen hatte im Rahmen dieses Verfahrens nur wenig Beachtung gefunden. Seine Zukunft ist auch heute noch ungeklärt. Dieses Projekt befasst sich mit der Findung einer neuen, zukunftsträchtigen Nutzung sowie einer baulichen Vision für den Ringlokschuppen.

Durch die, aus der ursprünglichen Nutzung resultierende, Ausrichtung des Ringlokschuppens auf die Gleise, besteht keine richtige Erschließung vom Stadtraum aus. Das Gebäude soll wieder nutzbar gemacht werden, daher bedarf es einer Öffnung zur Umgebung.

Um zum Mittelpunkt und identitätsstiftenden Gebäude für das neue Gebiet zu werden,  soll ein öffentlicher Ort entstehen. Aufgrund des Bedarfes an Nahversorgung und Gastronomie soll der Ringlokschuppen zu einer Markthalle mit Restaurant umgenutzt werden. Die Vision sieht vor, dass die Markthalle eine Mischung aus einem Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs sowie einer erlebbaren Gastronomie beherbergen soll.

Zwei Erschließungsbauten, einer als Vordach, der andere massiv, ergänzen den Ringlokschuppen in seiner runden Form und bieten Ankunftsbereiche ohne die Qualität der bestehenden Halle zu verändern. Zeitgleich schließt der massive Neubau den Innenhof halbseitig und funktioniert ihn damit zu einem geschützten Bereich für verschiedene Nutzungen um. Die eingeprägte Fugenstruktur auf der Sichtbetonfassade des Neubaus fungiert als zeitgemäße Reminiszenz an die den Ringlokschuppen prägende Klinkerfassade. Der äußerlich sichtbare Teil des Neubaus wird, wie das Vordach, an der Stirnseite West leicht eingerückt zum Bestandsbau errichtet. Dadurch setzten sich beide Neubauten vom Bestand ab. Sie ermöglichen aber auch eine durchgehende und homogene Ansicht. Der Ringlokschuppen wird so um eine Zeitschicht erweitert, die deutlich sichtbar ist, aber ein zusammenhängendes Gebäude entstehen lässt.